Der Marktwert einer Immobilie, auch als Verkehrswert bekannt, zeigt den durchschnittlichen Wert Ihres Objektes an einem bestimmten Tag an. Somit kann der Marktwert vom tatsächlichen Verkaufspreis abweichen. Er stellt eine Orientierung dar und bietet verschiedene Vor- und Nachteile, über die Sie hier mehr erfahren.
Marktwert einer Immobilie
Der Marktwert oder Verkehrswert zeigt den aktuellen Wert einer Immobilie.
Der Marktwert lässt sich mit dem Sachwertverfahren, dem Ertragswertverfahren und dem Vergleichswertverfahren ermitteln.
Der Marktwert stellt eine Orientierung dar und kann je nach Gutachter und je nach Berechnungsverfahren starke Schwankungen ausweisen.
Mit unserer kostenlosen Immobilienbewertung können Sie eine unkomplizierte Preiseinschätzung für Ihre Immobilie vornehmen.
Der Marktwert gibt an, wie viel Ihre Immobilie zu einem bestimmten Datum wert ist. Laut §194 des Baugesetzbucheshandelt es sich um den Preis, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr für Ihr Objekt zu erzielen wäre. Persönliche Verhältnisse und ungewöhnliche Umstände finden dabei keine Berücksichtigung.
Der Marktwert wird von einem Gutachter berechnet. Dieser besichtigt Ihre Immobilie vor Ort. Im Vorhinein benötigt er relevante Dokumente wie:
- den Grundbuchauszug,
- Beleihungsunterlagen,
- Grundrisse und Baupläne,
- die Baubeschreibung,
- den Energieausweis sowie Dokumente rund um die Vermietung, falls zutreffend.
Abhängig von der Nutzungsart und vom Bautypen der Immobilie kommt eines von drei Wertermittlungsverfahren zum Einsatz. Anhand des Verfahrens kann der Gutachter Ihnen den Marktwert nennen, wobei Sie beachten sollten, dass es sich um eine Schätzung handelt. Diese drei Wertermittlungsverfahren sind üblich:
- Sachwertverfahren: Dieses Verfahren ermittelt die Herstellungskosten von Immobilie und Außenanlagen sowie Angaben aus den Sachwertrichtlinien und den Bodenwert, um den Sachwert zu ermitteln.
- Ertragswertverfahren: Dieses Verfahren kommt bei Grundstücken und Immobilien mit darauf liegenden Bauten, die einen Ertrag erzielen, zum Einsatz. Es ist vor allem bei gewerblich genutzten und vermieteten Immobilien üblich und gibt anhand von Bodenwert und Gebäudeertragswert an, wie viel Gewinn mit der Immobilie zu erwarten ist und welcher Marktwert sich daraus ergibt.
- Vergleichswertverfahren: In Großstädten sowie bei Immobilien, die sich unkompliziert mit ähnlichen Objekten vergleichen lassen, kommt dieses Verfahren zum Einsatz, das Objekte vergleichbarer Art zum Wertermittlungsstichtag miteinander vergleicht und so einen Marktwert angibt.
Der Marktwert hängt von vielen Faktoren ab und kann sich daher recht schnell ändern. Bedenken Sie unter anderem die folgenden Einflussfaktoren:
- Art der Immobilie
- Art der Nutzung (Selbstnutzung oder Vermietung)
- Unterschied zwischen Wohnfläche und Grundstücksfläche
- Baujahr
- Lage
- Ausstattung
- Etage und Ausrichtung
- Zusätzliche Außengebäude wie eine Garage
- Energetischer Zustand
- Vorhandene Sanierungen
Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass Sie den Marktwert der Immobilie recht leicht beeinflussen können. Zum Beispiel ist es durch gezielte Renovierungs- und Sanierungsarbeiten vor dem Verkauf möglich, einen höheren Kaufpreis zu erzielen. Wenn Sie Ihre Immobilie modernisieren möchten, sollten Sie sich vorher informieren, welche Maßnahmen sich lohnen.
Inzwischen gibt es viele Angebote, die es Ihnen ermöglich, online kostenlos eine erste Einschätzung des Immobilien-Marktwertes zu erhalten. Verlassen Sie sich auf die große Datenbank und den hervorragenden Service von Makler-Vergleich.de. Mit wenigen Klicks und einigen detaillierten Angaben zum Objekt erhalten Sie innerhalb von Minuten eine seriöse Immobilienbewertung zur Ersteinschätzung. So können Sie zum Beispiel entscheiden, ob es sich lohnt, die Immobilie zu verkaufen.
Bevor Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung auf den Markt bringen, ist es zusätzlich empfehlenswert, einen Immobiliengutachter für eine ausführliche Marktwertermittlung anzuheuern. Insbesondere bei Mietobjekten und bei Gewerbeobjekten lohnt es sich, eine professionelle Einschätzung zum Wert zu erhalten. Der Gutachter orientiert sich dabei an der Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV), die wichtige Grundlagen für die Ermittlung des Marktwertes auflistet. Die folgenden Angaben sind laut der Verordnung ausschlaggebend für den Marktwert:
- Grundstücksgröße
- Grundstückszustand
- Nutzungsart
- Vorhandene Gebäude
- Energetischen Eigenschaften des Gebäudes
- Städtische Umstände
- Absehbare zukünftige Entwicklungen der Region
Wenn Sie den Marktwert einer Immobilie ermitteln, gibt Ihnen das den großen Vorteil, dass Sie eine Entscheidungs- und Verhandlungsgrundlage haben. Je nach gewähltem Verfahren ist dieser Wert recht genau und gibt Ihnen zumindest einen Eindruck davon, wie viel Ihre Immobilie zum heutigen Tag wert ist. So können Sie sich für oder gegen den Verkauf entscheiden.
Der Nachteil am Marktwert einer Immobilie oder Eigentumswohnung besteht darin, dass es sich nur um eine Orientierung handelt. Um genauere Zahlen zu erhalten, müssen Sie beispielweise einen Makler beauftragen. Dennoch kann sich der letztendliche Kaufpreis deutlich vom Marktwert unterscheiden.