Wer zahlt Maklergebühren in welcher Höhe?


Wird ein Makler mit der Vermittlung von Immobilien betraut, erhält er hierfür im Erfolgsfall eine Bezahlung. Die wird Maklergebühr, Maklerprovision oder Maklercourtage genannt. In den Jahren 2015 und 2020 wurden neue Gesetze beschlossen, die sowohl die Höhe als auch die Verteilung der Maklergebühr neu geregelt haben. Wer wann und in welcher Höhe Maklergebühren zahlen muss und wie Sie die Gebühr erfolgreich verhandeln können, lesen Sie hier.

importantpoints
Das Wichtigste in Kürze
  • Die Maklergebühr wird immer nur dann fällig, wenn die Tätigkeiten des Maklers zum Abschluss eines Miet- oder Kaufvertrags geführt haben.

  • Die Höhe der Maklergebühren bei Immobilienverkäufen variiert je Bundesland.

  • Bei der Vermietung muss derjenige die vollständigen Maklergebühren tragen, der den Makler beauftragt hat.

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Was besagt die Neuregelung zur Maklergebühr?

Beim Verkauf einer Immobilie regelt seit 23.12.2020 ein neues Gesetz die Aufteilung von Maklergebühren. Seitdem muss der Auftraggeber mindestens die Hälfte der Maklergebühr zahlen, denn nur noch maximal die Hälfte darf auf die jeweils andere Vertragspartei abgewälzt werden, wenn nur einer der beiden den Makler beauftragt hat.

Außerdem gilt diese Regelung ausschließlich bei Einfamilienhäusern und Wohnungen, die zu Wohnzwecken genutzt werden (§ 656d BGB). Möchten Sie eine Gewerbeimmobilie verkaufen, greift diese Neuregelung der Provision nicht.

Wenn der Verkäufer einen Makler beauftragt und eine Maklergebühr von sieben Prozent vereinbart hat, darf der Verkäufer also maximal 3,5 Prozent auf den Käufer umlegen. Zudem ist in diesem Fall die Teilzahlung des Käufers erst dann fällig, wenn der Verkäufer seinen Teil der Maklerprovision gezahlt hat und der Makler dies gegenüber dem Käufer nachweist.

Wer zahlt die Maklergebühr?

Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) wird der sogenannte Mäklerlohn in § 652 geregelt. Der Gesetzgeber sieht hier vor, dass die Pflicht zur Zahlung des Lohns für die Maklertätigkeit nur dann besteht, wenn die Maklertätigkeit nachweisbar zum Abschluss eines Vertrags geführt hat. Im Streitfall muss der Makler den Erfolg seiner Tätigkeit gegebenenfalls nachweisen. Die genaue Höhe der Maklergebühr wird im Gesetz nicht festgelegt und kann sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. 

Maklergebühren bei Hauskauf

Besonders verständlich wird die Provision mit einer simplen Beispielrechnung. Angenommen, eine Privatperson hat einen Makler beauftragt, der für ihn eine passende Immobilie gefunden hat. Der Käufer kauft die Immobilie im Wert von 200.000 Euro. Er hat sich mit dem Makler auf den ortsüblichen Provisionssatz von 7,14 Prozent geeinigt, das heißt, der Käufer muss 3,57 Prozent des Preises als Provision zahlen.

Bei einem Kaufpreis von 200.000 Euro und einer Maklergebühr von 3,57 Prozent für je Käufer und Verkäufer ergibt sich folgende Provisionshöhe:

200.000 Euro x 3,57 Prozent = 7.140 Euro

Nach diesem Beispiel muss der Käufer, der den Makler beauftragt hat, eine Maklergebühr in Höhe von 7.140 Euro zahlen.

Maklergebühren bei Hausverkauf

Das Gesetz zur Verteilung der Maklerkosten aus 2020 schreibt nicht zwingend vor, dass beide Parteien jeweils hälftig die Maklercourtage tragen müssen. Es können auch andere Vereinbarungen getroffen werden.

Angenommen, der Verkäufer hat sich mit dem Käufer darauf geeinigt, dass er selbst 75 Prozent der Maklercourtage übernimmt, während der Käufer 25 Prozent der Maklerkosten trägt. Bei einem beispielhaften Kaufpreis von 250.000 Euro und einer Gesamtprovision von 7,14 Prozent ergeben sich also folgende Provisionen:

Maklergebühr für Käufer: 250.000 Euro x 1,785 Prozent = 4.462,50 Euro

Maklergebühr für Verkäufer: 250.000 Euro x 5,355 Prozent = 13.387,50 Euro

Maklergebühren bei Mietimmobilien

Mit dem Mietrechtsnovellierungsgesetz (MietNovG) wurde 2015 das Bestellerprinzip bei erfolgreich vermittelten Mietverträgen eingeführt. Wer den Makler beauftragt, muss auch die vollständige Provision bezahlen. 

Maklergebühren für Vermieter

Die Maklergebühr ist grundsätzlich frei verhandelbar. Sie darf jedoch nicht höher als zwei Nettokaltmieten zuzüglich Mehrwertsteuer sein. Trotz der Kosten haben Vermieter jedoch klare Vorteile, wenn sie einen Makler beauftragen:

  • Massive Zeitersparnis
  • Professionelle Abwicklung des gesamten Prozesses bis hin zur Vermietung
  • Kürzere Vermarktungsdauer und somit schnellere Vermietung sowie früher eingehende Mietzahlungen

Maklergebühren für Mieter

Für Mieter sind Maklergebühren auf den ersten Blick oft ärgerlich. Doch auch für sie kann es vorteilhaft sein, eine Wohnung per Makler zu suchen: 

  • Bessere Chancen, eine passende Wohnung zu finden
  • Weniger Zeit- und Arbeitsaufwand bei der Suche
  • Suche ist auch möglich, wenn man noch nicht in der Nähe wohnt

Wie hoch ist die Maklergebühr in meinem Bundesland?

Die ortsübliche Höhe der Maklergebühren in den einzelnen Bundesländern im Vergleich:

Bundesland Maklerprovision insgesamt
Baden-Württemberg 7,14 %
Bayern 7,14 %
Berlin 7,14 %
Brandenburg 7,14 %
Bremen 5,95 %
Hamburg 6,25 %
Hessen 5,95 %
Mecklenburg-Vorpommern 5,95 %
Niedersachsen 7,14 % oder 4,76 - 5,95 %
Nordrhein-Westfalen 7,14 %
Rheinland-Pfalz 7,14 %
Saarland 7,14 %
Sachsen 7,14 %
Sachsen-Anhalt 7,14 %
Schleswig-Holstein 7,14 %
Thüringen 7,14 %

Kann man Maklergebühren verhandeln?

Ja, die Höhe der Maklergebühr können Sie verhandeln. Die meisten Makler richten sich nach den oben genannten Prozentsätzen, die wiederum vom Bundesland abhängig sind. Aber wenn Sie in einer besonders beliebten Wohnregion eine Immobilie verkaufen oder es sich zum Beispiel um ein hochmodernes Passivhaus handelt, haben Sie als Verkäufer eine gute Verhandlungsposition. Denn der Makler weiß, dass sich diese Immobilien schnell und zu einem hohen Preis verkaufen lassen. Dementsprechend lässt er sich oft ein wenig herunterhandeln, was für Sie (und für den Käufer) schnell eine Ersparnis von mehreren Tausend Euro bedeutet.

Sie können auch bei mehreren Maklern Angebote einholen und die Maklercourtage mit der Begründung, dass es noch andere Experten gibt, die an der Vermarktung Ihrer Immobilie interessiert sind, ein wenig reduzieren. Wichtig ist jedoch, dass Sie ein gutes Verhältnis zu Ihrem Makler haben.

Mit diesen Argumenten können Sie die Maklergebühren verhandeln: 

  • Die Immobilie befindet sich in gefragter Lage und der Makler hat vermutlich Vormerkkunden, die unkompliziert kontaktiert werden können.
  • Die Immobilie wird zu einem guten Preis angeboten und somit verkürzt sich die Vermarktungsdauer.
  • Sie verkaufen mehrere Immobilien, der Makler kann Folgeaufträge bekommen.

FAQ: Häufige Fragen zur Maklergebühr

Was ist eine übliche Maklergebühr?

Die Maklergebühr liegt bei einem Immobilienverkauf meist bei 3,57 Prozent des Kaufpreises pro Partei, also je für Käufer und Verkäufer.

Wie berechnet man die Maklergebühren?

Die Maklergebühren werden in Prozent vom Verkaufspreis berechnet. Bei der Vermietung erfolgt die Berechnung mithilfe der Nettomonatsmieten.

Sind Maklergebühren noch zulässig?

Ja, selbstverständlich sind Maklergebühren weiterhin erlaubt. Gesetzlich geregelt ist jedoch, wer in welchem Szenario die Provision bezahlen muss.

Kann man Maklergebühren verhandeln?

Grundsätzlich können Sie Maklergebühren frei verhandeln. Je attraktiver der Auftrag für den Makler ist, desto mehr Verhandlungsspielraum haben Sie. Wenn Sie eine gut erhaltene Immobilie in gefragter Lage verkaufen wollen, können Sie dies als Argument für eine geringere Maklerprovision anbringen.

Wie viel Prozent Provision ist üblich?

Häufig werden 7,14 Prozent vom Verkaufspreis als Provision angesetzt, die sich beide Vertragsparteien dann üblicherweise hälftig teilen.

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