Fragenkatalog zur Hausbesichtigung

Die meisten Antworten auf Fragen zur Umgebung ergeben sich für den Interessenten schon beim Besuch ihrer Immobilie. Ob die Umgebung eher städtisch oder ländlich geprägt ist, sieht er bereits bei der Anfahrt. Ebenso wie die Lage der Immobilie: liegt sie im Ortskern oder am Ortsrand? Dennoch könnte er weitere Fragen dazu stellen:

• Gibt es Naherholungsgebiete?
• Wie ist die Bebauungsdichte?
• Was für eine durchschnittliche Bevölkerungsschicht lebt in dem Gebiet?
• Wie ist die Bebauungsstruktur? (Einfamilien- oder Mehrfamilienhäuser)
• Wie ist die direkte Nachbarschaftsstruktur?
• Gibt es Spielplätze in der Nähe?
• Liegt die Immobilie in einer ruhigen Lage?
• Ist die Nachbarschaft bebaut oder unbebaut?

Halten Sie für Fragen zum Grundstück ihres Hauses unbedingt Grundbuchauszug und Bebauungsplan bereit. So können Sie eventuelle Fragen über Baulasten, Quadratmeter, Grundstücksform, Einfriedung, eventuelle Einschränkungen durch Dritte (z. B. Erbpacht) und Nutzung des Grundstücks (reines Wohngebiet, Misch- oder Gewerbegebiet) anschaulich beantworten. Weitere Fragen des Kaufinteressenten könnten folgende sein:

• Wie ist die Ausrichtung? (Lage zur Sonne)
• Bei geplanten Umbauten: Gibt es eine Gestaltungssatzung?

   

  • Ist das Grundstück möglicherweise teilbar?

   

• Ist die Erschließung abgeschlossen oder fallen noch Kosten an, z. B. für Straßenherstellung oder Kabelanschluss?
• Wie ist die Grundwasserspiegelhöhe?
• Wie ist die Bodenbeschaffenheit?
• Gibt es einen Garten und wie viele Quadratmeter sind der angelegte Teil?

   

  • Gibt es eine Terrasse, ein Gartenhaus?
  • Gibt es alten Baumbestand?
  • Gibt es einen Teich?
  • Wie hoch ist die Pflegeintensität?
  • Wie ist die Einsehbarkeit und Distanz zu den Nachbarn?

   

• Welche Parkmöglichkeiten gibt es?

   

  • Gibt es eine Garage oder einen Carport?

Die Fragen zum Kaufobjekt selbst sind natürlich die drängendsten. Darum sollten Sie Antworten auf diese Käuferfragen unbedingt aus dem Effeff kennen:

• Welches Baujahr hat das Haus?
• Wie ist der Erhaltungszustand?

   

  • Wie ist die Beschaffenheit der Bausubstanz?
  • Welchen Zustand haben das Dach und der Keller?

   

• Welche Bauweise hat das Haus? (Mauerwerk, Skelettbauweise, Stahlbeton, Fertigbauweise, Plattenbauweise)
• Welche Fassade hat das Haus?
• Wie hoch sind die Betriebskosten?
• Gibt es eine Schallisolierung?
• Wann wurde zuletzt saniert?

   

  • Welche Reparaturen und Erneuerungen wurden durchgeführt?

   

• Welche Dacheindeckung hat das Haus?
• Gibt es eventuell Feuchtigkeitsprobleme?
• Wie viele Quadratmeter Wohnfläche hat das Haus?

   

  • Welche Anzahl und Größe von Räumen gibt es?

   

• Wie viele Quadratmeter Nutzfläche hat das Haus?

   

  • Liegen die Grundrisse zur Einsicht vor?

   

• Welche Ausstattung hat die Immobilie? (z. B. Bodenbeläge, Sanitär-, Elektro- und Heizungsausstattung, Wand- und Deckenverkleidungen, Kachelofen, Einbauten, usw.)

   

  • Sind separate Sicherungen (z. B. FI-Schalter) vorhanden?
  • Besteht ein gesonderter Schutz vor Einbrechern?
  • Gibt es einen schnellen Internetzugang?

   

• Ist die Immobilie ganz oder teilweise gewerblich nutzbar?
• Ist Untervermietung oder Vermietung möglich durch z. B. einen weiteren Eingang oder ein abgetrenntes Treppenhaus?

Stellen Sie sich beim Verkauf ihrer Eigentumswohnung auf ähnliche Fragen ein, wie beim Hausverkauf. Darüber hinaus sind für potentielle Käufer aber auch weitere Fakten rund um die zu erwerbende Immobilie interessant. Etwa diese hier:

• Ist eine Hausverwaltung oder ein Hausmeister vorhanden, welche Leistungen werden erbracht und wie hoch sind die monatlichen Kosten?
• Wie ist der Anteil von Eigentümern und Mietern im Haus?
• Gibt es Eigentümerversammlungen?
• Wie ist das Nachbarschaftsverhältnis in der Hausgemeinschaft?
• Gibt es Gemeinschaftseinrichtungen, wie z. B. eine Sauna?
• Gibt es Pflichten innerhalb der Hausgemeinschaft?
• Wo sind Abstellmöglichkeiten?
• Gibt es einen Wasch- und Trockenraum?
• Gibt es einen Aufzug und wie hoch ist die Umlage?
• Gibt es Rollläden und wie erfolgt die Bedienung?
• Gibt es eine (Tief-) Garage oder einen sonstigen Stellplatz?
• Wie hoch sind das Hausgeld und die Nebenkosten?
• Bei vermieteten Objekten: Wie hoch sind die Mieteinnahmen?
• Wie ist der Miteigentumsanteil im Grundbuch geregelt?
• Ab wann ist die Wohnung bezugsfrei?
• Ist Tierhaltung erlaubt?
• Ist die Wohnung barrierefrei?

Den Energieausweis parat zu haben, ist beim Hausverkauf ohnehin längst verpflichtend. Es kann überdies aber nicht schaden, wenn Sie für das Gespräche bei der Hausbesichtigung auch weitere, aufkommende Fragen kompetent beantworten können:

• Ist ein Energiepass vorhanden?
• Gibt es eine Wärmedämmung und wenn ja welche?
• Wie erfolgt die Beheizung des Gebäudes? (Zentral über Heizungsanlage oder dezentral?)
• Welcher Energieträger wird genutzt?
• Welches Baujahr hat die Heizungsanlage?
• Wie erfolgt die Warmwassererzeugung? (Zentral über Heizungsanlage oder dezentral?)
• Mit welchem Energieträger wird das Warmwasser erzeugt?
• Liegen Verbraucherwerte des Hauses / der Wohnung für die letzten jährlichen Abrechnungszeiträume vor?
• Sind in den letzten Jahren energetische Sanierungen durchgeführt worden? (Wenn ja, welche? z. B. in der Anlagentechnik, den Verteilerleitungen, den Pumpen, etc.)

Für Familien mit Kindern sind besonders Informationen zur Umgebung und Infrastruktur rund um die Immobilie interessant. Vor allem die, die die Kinder und deren Versorgung betreffen. Darum sollten Sie sich in der näheren Umgebung ein wenig auskennen, um solche Fragen beantworten zu können:

 

• Gibt es Kindergärten in der Nähe, wenn ja, welche?

   

  • Wie sind die Kindertagesstätten erreichbar?

   

• Gibt es Schulen in der Nähe, wenn ja, welche?

   

  • Wie sind die Schulbusanbindungen?

   

• Welche Freizeitmöglichkeiten für Kinder gibt es in der Nähe? (Jugendzentren, Sportvereine, Spielplätze, u.ä.)
• Gibt es Kinder in der Nachbarschaft?
• Wo können die Kinder draußen spielen?
• Sind die Kinderzimmer ungefähr gleich groß?

Fragen über die „Käuferkonkurrenz“ gehören zu den wohl nachvollziehbarsten seitens der Interessenten. Natürlich möchten sie wissen, wie ihre Chancen auf einen Zuschlag stehen oder wie sie diese eventuell verbessern könnten – etwa, indem sie ein höheres Angebot unterbreiten. Antworten Sie darum ehrlich und transparent, wenn sie Ihnen Fragen wie diese hier stellen: 

 

• Gibt es noch andere Interessenten?

   

  • Wie viele?
  • Wie viele haben bereits ein ernstzunehmendes Kaufangebot eingereicht?
  • Bis wann muss eine Entscheidung getroffen, ein Angebot gemacht werden?

Es geht ja bekanntlich nichts über persönliche Empfehlungen und Erfahrungswerte. Darum ist es vollkommen normal, dass Kaufinteressenten auch ein bisschen etwas zu Ihnen wissen möchten, etwa, ob Sie sich in ihrem Haus wohlgefühlt haben und ähnliche Dinge:

• Wie lange wohnen Sie schon hier?
• Warum ziehen Sie um?
• Was haben Sie als besonders positiv an ihrer Wohnsituation empfunden?
• Können Möbel, Vorhänge, spezielle Einrichtungsgegenstände übernommen werden?

Beim Erwerb einer Immobilie als Kapitalanlage, ist es durchaus üblich, das Objekt samt Mietern zu verkaufen. Dabei sind neben Fakten über das Gebäude, Grundstück, die Umgebung usw. auch andere Parameter für den Käufer von Wichtigkeit, die Sie ihm bei Nachfrage mitteilen können sollten:

• Wie lange wohnen die Mieter schon in der Immobilie?
• Wie ist der Familienstand des Mieters?
• Sind die Mieter zuverlässig?
• Sind Sie ordentlich und ruhig?
• Ist eine Kündigung wegen Eigenbedarf möglich?

Ein eigenes Haus erlaubt natürlich auch mehr Gestaltungsfreiheit. Nicht nur deshalb wünschen sich viele ein Eigenheim. Um sich gestalterisch auszutoben, muss der künftige Besitzer ihres Hauses aber ein paar grundlegende Dinge wissen. Etwa, welche Wände er eventuell einreißen könnte, wie Leitungen verlegt sind und ähnliches:

• Welche Wände sind tragend?
• Gibt es Unterzüge?
• Wo verlaufen die Lüftungsschächte und der Kamin?
• Ist ein Dachausbau möglich?
• Können Gauben errichtet werden?
• Ist ein Dachaufbau möglich?
• Steht das Haus unter Denkmalschutz?
• Gibt es gesetzliche Einschränkungen durch den Bebauungsplan oder eine Gestaltungssatzung?