Überlassen Sie beim Immobilienverkauf nichts dem Zufall, denn für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Mit einer gelungenen Präsentation Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung können Sie die Verkaufsdauer ihrer Immobilie um bis zu 50 Prozent reduzieren und den Verkaufspreis um bis zu 15 Prozent erhöhen. Damit Sie Ihr bisheriges Eigenheim so verkaufsfördernd vorführen können, führen Sie am besten ein sogenanntes Home Staging durch, um eine einladende Atmosphäre zu schaffen.
Home Staging
Home Staging – Eine Investition, die sich auszahlt. Wie bereiten Sie Ihre Immobilie optimal auf den Verkauf vor? Nutzen Sie Experten-Wissen!
- Was ist Home Staging?
- Wie wird Home Staging umgesetzt?
- Was kostet Home Staging?
- Welche Vorteile hat Home Staging für den Immobilienverkauf?
- Experten-Interview zum Home Staging
- Unser Experten-Interview zum Thema Home Staging mit Iris Houghton
- Home Staging in der Praxis: Vorher-Nachher Bilder
- Checkliste: Home Staging für bewohnte Immobilien
Mit gelungenem Home Staging können Sie Ihre Immobilie um bis zu zwei Mal so schnell verkaufen, als ohne eine anheimelnde Einrichtung.
Auch auf den Verkaufspreis kann sich ein optimal in Szene gesetztes Haus ebenso positiv auswirken, wie auf die Kaufbereitschaft der Interessenten.
Professionelle Home Staging kostet oft weniger drei Prozent des angestrebten Verkaufspreises, sodass es sich auch für Privatverkäufe lohnen kann.
Es ist mit etwas Feinspitzengefühl, einem Auge für Ästhetik und einer kleinen Anleitung, wie der Checkliste im Artikel, durchaus möglich, sein Verkaufsobjekt zu stagen.
Ein guter Makler arbeitet mit professionellen Agenturen zusammen und kann Sie beraten.
Unser Service: Wir empfehlen Ihnen drei gute Makler in Ihrer Region.
Als Home Staging bezeichnet man gestalterische Maßnahmen zur Verkaufsförderung von Immobilien. Der Begriff leitet sich vom englischen Home für Zuhause oder Haus und Staging ab, das etwa so viel bedeutet wie „in Szene setzen“. Es geht also darum, Räume optimal herzurichten bzw. die gesamte Immobilie im Hinblick auf die Zielgruppe auszustatten und zu dekorieren. Dabei wird durch geschickte Möblierung, den Einsatz von Licht, Farben und Pflanzen, sowie z. B. einer neuen Fußbodengestaltung eine angenehme, behagliche Atmosphäre geschaffen. Diese regt das Wohlgefühl und die Vorstellungskraft der Kaufinteressenten an. Mit einem ästhetischen Home Staging können Schwellenängste vor dem Kaufpreis abgebaut und das Kaufverhalten der Interessenten positiv beeinflusst werden.
Home Staging kommt ursprünglich aus den USA und wird dort seit den 70er Jahren erfolgreich im Immobilienverkauf eingesetzt. In Deutschland wurde der Berufszweig Anfang 2000 professionalisiert. Seitdem verkaufen auch hier immer mehr Menschen ihre Immobilien erfolgreicher, als vor der Einführung des Home Staging.
In der Praxis führt Home Staging zu einer deutlichen Verkürzung der Verkaufszeit und zu einem durchschnittlich zehn bis 15 Prozent höheren Verkaufspreis. Zum Vergleich: Die Kosten für ein professionelles Home Staging liegen nur bei zwischen ein bis drei Prozent des Verkaufspreises – eine Investition, die sich auszahlt!
Home Staging kann auf zwei Arten durchgeführt werden. Entweder Sie gestalten Ihr Verkaufsobjekt selbst oder Sie überlassen die Umsetzung einem Profi.
Führen Sie Home Staging in Eigenregie durch, können Sie sich mit entsprechender Literatur oder Videos in die Materie einarbeiten. Anhand von Vorher-Nachher-Fotos können Sie einen Eindruck davon bekommen, was alles möglich ist.
Für die DIY-Umsetzung ist eine detaillierte Planung zu empfehlen. Erstellen Sie eine Checkliste, welche Arbeiten in ihren Tätigkeitsbereich fallen und wobei Sie möglicherweise besser Fremdfirmen engagieren. Ein genau terminierter Ablaufplan zur sinnvollen Koordination der erforderlichen Arbeiten und gegebenenfalls zur zeitlichen Abfolge spart Zeit und Geld.
Viele Home Staging Agenturen bieten auch ein „Do-It-Your-Self-Paket“ an, mit dem Sie unter professioneller Anleitung die empfohlenen Maßnahmen selbst durchführen.
In unserer Checkliste erhalten Sie ebenfalls nützliche Tipps für ein gelungenes Home Staging in Eigenregie. Des Weiteren halten wir auf unseren Seiten über Besichtigungstermine Details zur optimalen Vorbereitung auf Verkaufsgespräche für Sie bereit.
Die zweite Möglichkeit zur Umsetzung eines Home Stagings im Rahmen des Immobilienverkaufs ist, dass Sie eine professionelle Home Staging Agentur engagieren. Das ist vor allem dann zu empfehlen, wenn Sie in Einrichtungsfragen eher unsicher sind und / oder zu wenig Zeit haben. Ob ihre Immobilie dabei leer steht oder bewohnt ist, spielt in der Regel keine Rolle.
Die meisten Agenturen arbeiten sehr ähnlich: Sie führen mit Ihnen ein persönliches, kostenloses Beratungsgespräch. Der Home Stager macht vor Ort eine Bestandsaufnahme Ihrer Immobilie. Dann analysiert er die Ist-Situation und erstellt einen detaillierten Maßnahmenkatalog. Für ihre Home Staging Ambitionen stellt er Ihnen dann eine Checkliste zur Verfügung. Schließlich macht der Profi sich an die Arbeit und setzt das Home Staging um.
Professionelles Home Staging im Komplettpaket beinhaltet die Bereitstellung benötigter Leihmöbel und Accessoires, sowie gegebenenfalls die Beauftragung und Koordination von Handwerkern, Reinigungsfirmen, etc. Auch digitale Nachher-Fotos der bearbeiteten Räumlichkeiten fallen gemeinhin in das Leistungsspektrum der Home Stager.
Das Erstgespräch und die Besichtigung der Immobilie durch die Home Staging Agentur sind in der Regel kostenfrei. Danach haben Sie üblicherweise die Wahl zwischen mehreren Leistungspaketen. Wie solche Pakete aussehen können, sehen Sie anhand der folgenden Beispiele:
Leistungsumfang:
- Bestandsaufnahme
- Analyse der Ist-Situation
- Erstellung eines detaillierten Maßnahmekataloges und einer
- Checkliste in Form einer DIY-Liste für das Home Staging.
Kosten:
- Wohnfläche bis 100 qm: durchschnittlich 250,- bis 300,- EUR
- Wohnfläche von 100 bis 200 qm: durchschnittlich 350,- bis 400,- EUR
- Bei Wohnflächen ab 200 qm wird meist ein individuelles Angebot erstellt.
Leistungsumfang:
- Bestandsaufnahme der Immobilie
- Erstellung eines detaillierten Maßnahmenkatalogs pro Raum
- Durchführung der Home Staging Maßnahmen im Team (Dauer ca. sieben bis acht Stunden)
d. h. ein Home Stager steht Ihnen einen Tag mit seinem Know-how zur Seite; digitale Nachher-Fotos aller bearbeiteten Räume für das Exposé.
Kosten:
- Durchschnittlich 500,- bis 600,- EUR pauschal.
Für Leihmöbel, Accessoires und die Beauftragung von Fremdfirmen können Ihnen unter Umständen weitere Kosten entstehen.
Leistungsumfang:
- Bestandsaufnahme der Immobilie
- Erstellung eines Home Staging Konzepts mit Kostenvoranschlag
- Durchführung sämtlicher Home Staging Maßnahmen
- leihweise Bereitstellung benötigter Möbel, Accessoires, Leuchten und Bilder
- Beauftragung und Koordination benötigter Fremdfirmen (Entrümpelung, Reinigungsservice, Handwerksleitungen, Gartenpflege)
- digitale Nachher-Fotos aller bearbeiteten Räume für das Exposé.
Kosten:
Der Kostenumfang bei diesem Paket wird von der Home Staging Agentur gemäß Aufwand und Immobilie individuell kalkuliert. Faustregel ist die Höhe von ein bis drei Prozent des angestrebten Verkaufspreises.
Ganz allgemein lässt sich zu den Kosten für ein professionelles Home Staging sagen, dass die Preise meist nach der Quadratmeterzahl der Immobilie gestaffelt sind.
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- Verkürzte Gesamtverkaufszeit:
Home Staging regt nicht nur Vorstellungskraft von potentiellen Käufern an, es vereinfacht auch seine Kaufentscheidung. Dem Interessenten wird dank Home Staging das eigentliche Potential der Immobilie verdeutlicht. Außerdem sorgt eine wohnliche Einrichtung bei einem Besichtigungstermin für positive Emotionen beim Kaufinteressent, was wiederum Einfluss auf seine Kaufentscheidung hat. All diese Faktoren verkürzen die Gesamtverkaufszeit bis zu 50 Prozent.
- Bessere Verkaufschancen zum Bestpreis:
Home Staging verkürzt nicht die Gesamtverkaufszeit, sondern trägt mit dazu bei, dass Sie Ihre Immobilie zu einem deutlich höheren Verkaufspreis veräußern können. Die Vorzüge der Immobilie rücken dank Home Staging noch mehr in den Vordergrund und bieten dem Verkäufer handfeste Argumente für einen höheren Verkaufspreis. So ist es möglich, einen bis zu 15 Prozent höheren Preis für das Verkaufsobjekt zu erzielen.
- Weniger komplizierte Vermarktung:
Home Staging kann Sicherheit bei der Kaufentscheidung erzeugen und Schwellenängste vor dem Kaufpreis nehmen. Unnötige Besichtigungstermine entfallen sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer. Home Staging schafft für die Fotos Ihrer Immobilie Atmosphäre, damit diese in Exposé und Anzeige die gewünschte Aufmerksamkeit erzielen.
Quelle: www.dghr-info.de
Home Staging in Zahlen und Fakten
Der Berufsverband der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign e.V. DGHR hat nach Umfragen bei den Mitgliedern eine interne Statistik erstellt. Diese deckt sich mit den Zahlen in Schweden. Home Staging kann folgende Erfolge verzeichnen:
- Die Verkaufszeit einer Immobilie wird mindestens um die Hälfte verkürzt.
- Der Verkaufspreis wird um zehn bis 15 Prozent gesteigert.
- Nach knapp drei Monaten konnten 80 Prozent der Immobilien verkauft werden.
Bei 78 Prozent handelt es sich um Komplett-Staging Aufträge. In 63 Prozent der Fälle werden Home Stager für leere Immobilien engagiert, gefolgt von geerbten Immobilien, mit starkem Anstieg bei den bewohnten Immobilien. - Zwischen 2011 und 2013 hat sich die Anzahl der Aufträge verdoppelt.
- Die meisten Aufträge kommen über Makler zustande.
- Es ist ein starker Anstieg bei Privatverkäufern zu registrieren.
- NRW hat die höchste Zahl von Home Staging Aufträgen zu verzeichnen.
Iris Houghton ist Gründungsmitglied und 1. Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign e.V. Sie ist der einzige von Ann Maurice (Grande Dame des Home Staging in England) zertifizierte Consultant in Deutschland. Seit 2007 im Bereich Home Staging aktiv, ist sie eine der Pionierinnen im Land, die vor allem Projekte in und um Bremen realisiert, jedoch in beratender und ausbildender Funktion in ganz Deutschland tätig ist.
Unser Experten-Interview zum Thema Home Staging mit Iris Houghton
- Wie kamen Sie zum Home Staging?
-
Ausgangspunkt war die unbefriedigende Suche nach meinem eigenen neuen Zuhause. Viele Wege waren umsonst, denn meist war ganz schnell klar: „Das ist es nicht!“ Aber es gab auch das Erlebnis des „sich auf Anhieb richtig wohl fühlen“. Woran das lag?
- Fühlten wir uns als Kaufinteressenten ernst genommen und wertgeschätzt. Und
- waren die Immobilien einfach schön und haben ein „Wow“-Gefühl ausgelöst.
Aus diesen Erfahrungen entstand die Idee und Begeisterung, Home Staging zum Beruf zu machen. Grundlage war meine Ausbildung in England, um die Techniken wirklich zu lernen. Wenn ich einfach so blind losgelaufen wäre, hätte sich für mich der Beruf als Home Stagerin mit Sicherheit nicht so erfolgreich entwickelt.
- Wieso gewinnt Home Staging auch in Deutschland immer mehr Bedeutung beim Immobilienverkauf?
-
Dadurch, dass wir heute vorrangig erst einmal Immobilien im Internet suchen, ist der erste Eindruck viel wichtiger geworden. Der Daumen geht schneller runter, wenn nicht sofort Interesse besteht. Ohne dass sofort die Lust auf eine Besichtigung geweckt wird, kommt überhaupt niemand.
Das liegt auch daran, dass die meisten Käufer wenig Zeit haben. Sie möchten ihre Traumimmobilie nach wenigen Besichtigungen gefunden haben – und die wollen sie direkt sehen und sich nicht vorstellen müssen.
- Wann ergibt Home Staging Sinn?
-
Home Staging macht fast immer, aber besonders für alle Immobilienverkäufer Sinn, die ihr Haus oder ihre Wohnung zu einem guten Preis zeitnah veräußern möchten. Durch die optimale Präsentation der Immobilie werden die Verkaufschancen in Hinblick auf Zeit und Preis deutlich erhöht.
Home Staging macht keinen Sinn bei Immobilien, die aufgrund ihrer Lage und ihres direkten Umfelds nicht viele Kaufinteressenten und nicht viel Konkurrenz haben werden. Dies ist z. B. die Lage neben einer TÜV-Abnahmestelle oder eines Rockerclubs. Solche Immobilien verkaufen sich über den Preis, nicht über eine optimale Präsentation.
Professionelle Home Stager nehmen Aufträge unter den Umständen nicht an, weil sie die Verkaufskriterien nicht beeinflussen können.
- Warum wird beim Home Staging ein leer stehendes Haus möbliert?
-
Jeder weiß aus eigener Erfahrung: Kommt man in ein leeres Zimmer, schätzt man die Größe völlig falsch ein. Hinterher wundert man sich, was in den kleinen Raum alles hineinpasst. Es fällt einfach schwer, sich in einem Zimmer etwas anderes vorzustellen, als das, was man sieht. Aus diesem Grund ist eine der wichtigsten Aufgaben des Home Staging, ein leeres Haus mit Möbeln zu bestücken.
- Was sollte an Möbeln und Accessoires in einem gestagten Haus sein?
-
Viel weniger als die meisten denken. Die Möbel, die ich in leere Häuser stelle, sind immer reduziert. Sie zeigen die Nutzung des Raumes und geben ein Gefühl für die Zimmergröße.
Ansonsten ist aber das Credo des Home Staging: Weniger ist mehr!
Überall darf nur 80 Prozent stehen bleiben, gerade in noch bewohnten Immobilien. Also: In jedem Regal, in jeder Schrankwand muss auch immer eine Fläche leer bleiben. Das lässt Räume „aufatmen“ und großzügiger wirken.
Können Sie uns ein besonders erfolgreiches Beispiel aus Ihrer Praxis als Home Stagerin nennen?
Mein allererstes Objekt ist zwei Jahre durch zwei erfolgreiche Maklerbüros vermarktet worden und es konnte nicht verkauft werden. Dann wurde ein drittes Maklerbüro beauftragt. Die Dame hat mich ins Boot geholt und die Immobilie war dann 18 Tage nach dem Staging vermittelt.
- Worin sehen Sie die Erklärung für den erschwerten Verkauf von einigen Immobilien?
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Man kann gar nicht sagen, dass das Objekt auf den ersten Blick so aussichtslos wirkt, es sticht einfach nur nicht heraus. Die Lage ist vielleicht nicht die Beste und das Haus sieht ganz normal aus, aber es beißt einfach keiner an. Die Immobilie spricht einfach den Bauch der Kaufinteressenten nicht an. Hier lohnt es sich dann, die Schokoladenseite des Objekts herauszustellen, um Atmosphäre und Persönlichkeit zu erzeugen, so wie wir es tun.
Ich kenne auch das Beispiel einer Neubauwohnung, die frisch gestrichen war, neues Laminat verlegt worden war, aber es fand sich kein Interessent. Nach dem Home Staging war die Wohnung drei Wochen später verkauft. Die Wohnung wirkte bis dahin beliebig, wie eine Packung im Regal. Aber eine Immobilie muss irgendwie direkt ansprechen, damit bei der heutigen Auswahl im Internet das Gefühl ausgelöst wird, hier lohnt es sich, meine Zeit für eine Besichtigung zu opfern.
- Welche Gründe sprechen für professionelles Home Staging und worin liegt der Unterschied zum selber machen?
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Natürlich kann man Home Staging selber machen, es ist keine Raumfahrtechnik. Wenn man die Techniken gelernt hat, ist das möglich. Es ist aber unsere Erfahrung, dass man nicht so streng mit sich selbst ist. In einer Immobilie, in der man selber lebt, wird man sehr schnell betriebsblind. Man selbst sieht nicht die Notwendigkeit etwas zu verändern, wenn man es schön findet. Der persönliche Geschmack spricht aber nicht jedermann an.
Das Ziel von Home Staging ist ja, die größtmögliche Gruppe von Kaufinteressenten für sich zu gewinnen. Ein professionelles Auge geht da neutral ran und wir haben einen großen Fundus an Möbeln und Dekorationsartikeln, die man zu Hause nicht hat. Der neutrale Blick bezieht sich auch auf die Menge der Möbel. Wenn man selber in einer Immobilie lebt, empfindet man ja seine Möbel nicht als zu viel. Ein Home Stager sagt aber: „Eine Besichtigung ist eine unnatürliche Situation, wo auf dem gleichen Fleck zur gleichen Zeit vier bis fünf Leute rumlaufen. Da wirken Räumlichkeiten schnell eng und voll.“
Im Home Staging ist man deshalb sehr streng mit der Entscheidung, was an Möbeln drinbleiben darf.
- Was kostet professionelles und individuelles Home Staging ungefähr?
-
Wir sagen grundsätzlich so grob ein bis drei Prozent des Verkaufspreises. Das liegt daran, dass bei einer Immobilie, die sehr viel teurer ist, normalerweise die Kaufinteressenten auch erwarten, dass dort hochwertige Möbel stehen. Bestenfalls möchten sie direkt einziehen können. Bei Immobilien, die niedrigpreisig sind, muss man beispielsweise nicht unbedingt den Teppichboden auswechseln. Die Leute denken sich, dass sie für das Geld selber einen neuen Teppich reinlegen können.
Wir erstellen für jeden Auftrag einen individuellen Kostenvoranschlag und wir sichern als Mitglieder des Berufsverbands zu, dass niemals ein Euro verschwendet wird. Jeder Euro, den wir berechnen, dient dem Verkauf der Immobilie. Die Preise sind auch wegen der verschiedenen Ausgangsbedingungen so unterschiedlich.
Es gibt Beispiele, da ist das Haus gerade erst gestrichen worden und es stehen schöne, hochwertige Möbel drin. Dann kostet Home Staging natürlich sehr viel weniger als bei einer sogenannten „geerbten Immobilie“. Hier muss meist erst einmal alles rausgestellt werden, weil gar nichts von dem verwendet werden kann, was vorhanden ist. Es müssen dann komplett neue Möbel gestellt werden. Außerdem müssen wir noch von innen alles streichen und reinigen lassen. Da liegen die Leistungen dann bei drei Prozent des Verkaufspreises.
- Wie erfolgt üblicherweise die Abrechnung?
-
Wir haben ja einen Kostenvoranschlag, der klarstellt, wie die Kosten insgesamt entstehen. Da sind die einzelnen Positionen, z. B. Mietmöbel, Reinigung, Gartenarbeiten, Streicharbeiten, etc. explizit aufgeführt.
Abgerechnet wird der gesamte Endpreis. Wobei es sehr unterschiedlich ist, wer ihn erstattet. Manchmal wird er von Verkäufern und manchmal von Maklern bezahlt, mit denen wir kooperieren. Es gibt auch Fälle, da wird der Endpreis anteilig von beiden erstattet, also die Makler beteiligen sich an den Kosten.
- Wie ist Ihr Eindruck der Bedeutung von Home Staging bei Maklern?
-
Home Staging hilft jedem Verkäufer, egal ob er einen privaten oder gewerblichen Hintergrund hat. Die meisten meiner Maklerpartner überzeugen inzwischen ihre Kunden, dass sich die Investition in Home Staging lohnt. Toll ist aber auch die Reaktion von Maklern, wenn man sie erst dann hinzuzieht, wenn man das Haus durch Home Staging vorbereitet hat. Der Profi-Verkäufer erkennt nämlich sofort, wie viel leichter und besser er solch ein Schmuckstück verkaufen kann, davon ist er selbst begeistert. Das überträgt sich dann auf seine Gesprächsführung und seine Überzeugungskraft und das spüren die Käufer.
- Wie läuft die Zusammenarbeit mit Maklern grundsätzlich?
-
Die Zusammenarbeit läuft immer besser. Nicht nur nach meinen persönlichen Erfahrungen, sondern auch bei allen Mitgliedern des Berufsverbands. Wir haben inzwischen über 220 eingetragene Mitglieder, die deutschlandweit organisiert sind. Insgesamt stellen wir alle fest, dass mehr und mehr Makler bereit sind, sich an den Kosten zu beteiligen. Die Erfahrungen sind so gut, dass die fortschrittlich denkenden Makler Home Staging wirklich standardmäßig in ihr Verkaufsprogramm aufgenommen haben.
- Wie erfährt man als Immobilienverkäufer von der Möglichkeit des Home Staging?
-
Der Berufsverband des DGHR, der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign sieht es als eine wichtige Aufgabe, den Beruf und die Leistungen des Home Stagings bekannt zu machen. Dies geschieht über Pressearbeit, d.h. Veröffentlichungen, Vorträge, Messeständen etc. Der Berufsverband hat auch ein Anbieterverzeichnis, unter dem man uns finden kann.
- Gibt es in Deutschland eine Ausbildung im Bereich Home Staging?
-
Ich persönlich habe ja in England meine Ausbildung zum Thema Home Staging gemacht. Neben den Techniken lernt man aber auch Businesspraktiken, d. h. das Berechnen von Preisen, das Berechnen von Mietmöbeln, den Investitionen, die notwendig sind. Die Ausbildung ist ein wichtiger Grundbaustein zum erfolgreichen Praktizieren von Home Staging.
Heute bin ich als Gründerin des Berufsverbands seit Juni 2010 verantwortlich für den Ausbildungsbereich. Wir bieten regelmäßig Schulungen an, wie auch ich sie damals erlebt habe. Mir war es wichtig, dass wir alle mit einem gewissen Standard arbeiten, um den neuen Beruf des Home Staging in Deutschland etablieren zu können. Dazu muss man Ausbildungsseminare anbieten, damit wir dort diese Standards vermitteln können.
Grundvoraussetzung für das Erlernen von Home Staging ist nicht, wie viele vermuten, aus einem gestalterischen Beruf zu kommen. Es hilft, wenn man ein gewisses ästhetisches Grundgefühl hat. Man muss nicht besonders kreativ sein. Es sind Techniken, die man lernt. Home Staging ist kein Design, Home Staging ist ein Verkaufswerkzeug. Wenn Sie gerne mehr über die Ausbildung zum Home Stager erfahren möchten können Sie hier Näheres zu den einzelnen Bausteinen des DGHR lesen.
- Wie merkt man, dass man richtig gestaged hat?
-
Am Wohlfühleffekt, das ist ganz klar. Man hat richtig gestaged, wenn wirklich jeder gerne durch das Haus geht. Die Käufer haben dabei nicht mehr das Gefühl, sie gehen durch ein fremdes oder altes oder gebrauchtes Haus. Sie merken einfach nur von der ersten Sekunde an, dass sie sich hier wohlfühlen. Und wo man sich wohlfühlt, da kann man sich vorstellen, selbst zu Hause zu sein.
Durch geschickt inszenierte Möbel, Leuchten und Accessoires gewinnen zuvor leere Räume an Leben - und überzeugen bereits in Exposé und Internetanzeige.
Bild: Blottner Verlag GmbH
Bild: Blottner Verlag GmbH
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Bild: Blottner Verlag GmbH
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Es gibt verschiedene Aspekte, die ihre Immobilie vorteilhafter wirken lassen und somit die Aufmerksamkeit und das Interesse an ihrer Immobilie steigern. Unsere Checkliste für bewohnte Immobilien zeigt Ihnen entscheidende Punkte zum Home Staging in Eigenregie für erfolgreiche Besichtigungstermine – erzeugen Sie einen perfekten und gepflegten ersten Eindruck!
Der Grünbereich:
- Mähen Sie den Rasen.
- Entfernen Sie Unkraut und Wildwuchs.
- Reinigen Sie die Zuwege von Blättern und Moos.
- Beschneiden Sie Bäume, Hecken und Sträucher.
- Streichen Sie gegebenenfalls Zäune, Mauern und Tore.
- Säubern Sie die Terrasse und überprüfen Sie den Belag auf Vollständigkeit.
Der Eingangsbereich:
- Entfernen Sie Mülltonnen aus dem direkten Sichtbereich.
- Stellen Sie Pflanzkübel neben der Eingangstür auf.
- Erneuern Sie gegebenenfalls ihre Fußmatte.
- Putzen Sie die Haustür, die Fenster und auch den Briefkasten.
- Stellen Sie, wenn möglich, eine Sitzgelegenheit, wie z.B. eine Bank, auf.
Die Garage:
- Räumen Sie auf.
- Säubern Sie und entfernen Sie z.B. Ölflecken.
- Entfernen Sie alles Überflüssige, wie Müll und Altpapier.
- Überprüfen Sie den Zustand von Mauern und Tor und bessern Sie sie gegebenenfalls aus.
- Keller, Dachboden und weitere Abstellräume sollten nicht nur einfach entrümpelt, sondern auch gesäubert sein.
- Schaffen Sie Platz und lassen Sie Ihre Räumlichkeiten atmen.
Vorab gibt es beim Home Staging im Innenbereich ein paar grundsätzliche Dinge zu beachten:
- Je mehr Raum und Platz, desto höher der gefühlte Wert der Immobilie. Also sorgen Sie für Sauberkeit und Glanz auf allen Böden und Oberflächen und räumen Sie auf. Bedenken Sie auch die Inhalte von eventuellen Einbauschränken. Entrümpeln Sie in Hinblick auf den nahenden Umzug.
- Überprüfen Sie, dass sich alle Türen und Fenster leicht und geräuschlos öffnen und schließen lassen. Lüften Sie kurz vor dem Besichtigungstermin alle Räume durch. So sorgen Sie für ein gutes Raumklima und schaffen angenehme Temperaturen.
- Rauchen Sie nicht während der Besichtigung und entfernen Sie alle Aschenbecher. Geben Sie Haustiere in Pflege und entfernen Sie ihre Utensilien.
- Bringen Sie Licht in Ihre Immobilie! Schalten Sie auch an sonnigen Tagen alle Lampen an. Öffnen Sie Vorhänge und Jalousien vollständig, wenn die Ausblicke stimmen. Erneuern Sie auch defekte Glühbirnen und ersetzen Sie sie mit der höchst zugelassenen Wattzahl.
Dunkle Räume wirken durch Glühbirnen mit höchster Watt-Leistung freundlicher und großzügiger.
Verzichten Sie auf jahreszeitliche Dekorationen und entpersonalisieren Sie.
Danach geht es an die Feinarbeit.
Der Eingangsbereich:
- Ist die Fußmatte sauber und in gutem Zustand?
- Ist an der Garderobe genügend Platz für Mäntel der Besucher?
- Sind alle Schuhe im Schuhregal verstaut?
- Entfernen Sie alle persönlichen Gegenstände und herumliegenden Dinge.
Das Wohnzimmer:
- Räumen Sie alle Möbel und Tische an ihre perfekte Position.
- Schieben Sie Stühle bis auf eine Handbreite an den Tisch heran.
- Entfernen Sie alle persönlichen Gegenstände wie Fotos, Zeitungen, Urkunden.
- Positionieren Sie Sofakissen und Dekoartikel optimal.
- Stellen Sie frische Blumen auf.
- Sorgen Sie für einen angenehmen Geruch.
- Im Winter: Wenn Sie einen Kamin haben, zünden Sie ihn an.
- Bei angenehmen Temperaturen: Öffnen Sie die Terrassentüren.
Die Küche:
- Sind alle Anrichten leer und gesäubert?
- Sind die Spüle und die Armaturen gereinigt und poliert?
- Sind der Herd und Backofen sauber und ohne Gebrauchsspuren?
- Sind die Mülleimer geleert und gesäubert?
- Entfernen Sie persönliche Gegenstände wie Fotos, Stundenpläne, Pinnwände.
- Räumen Sie auch Tabletten, Kugelschreiber, etc. in Schubladen. Kochen Sie mindestens drei Stunden vor den Besichtigungen nicht, um Gerüche zu vermeiden.
- Stellen Sie frische Blumen und eine Schale mit frischem Obst auf.
- Kochen Sie Kaffee – frischer Kaffeeduft wirkt einladend.
Das Badezimmer und Gäste-WC:
- Schaffen Sie Hotelcharakter.
- Verstauen Sie alle persönlichen Utensilien.
- Hängen Sie frische und ansprechende Handtücher auf. Sind der Badezimmerteppich und Duschvorhang ansehnlich?
- Säubern und polieren Sie alle Sanitäreinrichtungsgegenstände und Armaturen.
- Schließen Sie den Toilettendeckel!
- Dekorieren Sie z. B. mit einer schönen Duftölflasche, Blütenblätterschalen, etc.
Das Schlafzimmer:
- Schaffen Sie Neutralität in den ganz persönlichen Räumen.
- Entfernen Sie alle persönlichen Gegenstände und Gebrauchsgegenstände.
- Decken Sie das Bett mit einem neutralen Überwurf ab und dekorieren Sie es mit ein paar farblich passenden Kissen.
- Falls nicht vorhanden: Stellen Sie zwei Nachtische mit Beleuchtung jeweils seitlich des Bettes auf.
- Lassen Sie keine Kleidungsstücke sichtbar liegen.
- Falls der Kleiderschrank transparent ist, lassen Sie ihn relativ leer und aufgeräumt erscheinen.
- Wenn der Kleiderschrank mit verkauft werden soll, so räumen Sie gründlich und ordentlich auf und lassen Sie keine Fülle entstehen.
Das Kinderzimmer:
- Räumen Sie auf und verstauen Sie Spielsachen in Schränken und Boxen.
- Entfernen Sie persönliche Dinge wie Poster, Fotos, Aufkleber.
- Sind alle Ablageflächen und der Schreibtisch freigeräumt?
- Reduzieren Sie gegebenenfalls die Inhalte der Regale.
- Decken Sie das Bett mit einer Tagesdecke ab und dekorieren Sie es mit Kissen.
Das Büro:
- Erzeugen Sie Großzügigkeit.
- Räumen Sie auf und entfernen Sie Zeitungen, Post, Papiere, etc.
- Leeren Sie ihren Schreibtisch.
- Räumen Sie Regale und Ablageflächen auf und lassen Sie nur ca. 60% vom Inhalt stehen (am besten neutrale Ordner und Schuber).
- Entfernen Sie persönliche Dinge wie Kalender, Bilder, Fotos, etc.
- Reduzieren Sie Möbel und andere unnötige Einrichtungsgegenstände.